2017 war ein wildes Jahr: Der Bitcoin-Preis ging durch die Decke. Von 1.000 Euro auf 15.o00 Euro in unter einem Jahr. Wer in dem Jahr Bitcoins verkauft hat, hat auf jeden Fall Gewinn gemacht. Und da ist der Haken: „Gewinn gemacht“ ist in Deutschland sehr oft mit „Steuern zahlen“ verbunden. So auch, beim Verkaufen von Kryptowährungen wie Bitcoins. Zu diesem Thema hab ich damals schon einen Artikel geschrieben: „Steuern bei Kryptowährungen„.
Wir schreiben das Jahr 2019 und mein Steuerberater hat endlich die Steuererklärung für 2017 fertig. Da ich ein paar Bitcoins in dem Jahr verkauft habe, die ihre Jahresfrist noch nicht überschritten hatten, wusste ich, dass ich darauf Steuern zahlen musste – daher lag auf meinem Konto auch ein entsprechender Puffer. Es gab aber einzwei Punkte, die ich nicht bedacht hatte, die mich ordentlich haben schlucken lassen.
Ich nehmen mal gerundete Zahlen, um dieses Thematik greifbarer zu machen. Sagen wir ich hatte 20.000 Euro Gewinn mit Bitcoins gemacht. Dann weiß ich, dass ich darauf Einkommenssteuer zahlen muss. Diese variiert ja.
- Sagen wir, mit meinem normalen Job verdiene ich 30.000 Euro im Jahr. Darauf zahle ich dann normalerweise 19% Einkommensteuer – also 5.700 Euro. Da jetzt der Bitcoin-Gewinn dazu kommt, steigt der Steuersatz! Plötzlich muss ich auf meine 30.000 Euro 26% – also 7.800 Euro zahlen! 2.100 Euro mehr! Ich schätze, dass das viele nicht auf’m Zettel haben.
- Dann kommen die ganz normalen Steuern, die ich auf die 20.000 Euro Bitcoin-Gewinn zahlen muss. Bei einem Steuersatz von 26% sind das also 5.200 Euro.
- Wer nicht privat versichert ist, zahlt ja immer einen gewissen Prozentsatz für sein Krankenkasse. Ich zahl bei der Barmer 15,7% plus 3,3% für die Pflegeversicherung. Das sind 19%. Also die noch mal von den 20.000 Euro Gewinn runter: 3.800 Euro an die Krankenkasse.
- Und dann der Punkt der schon so manchen Selbstständigen das Genick gebrochen hat: Sobald der Steuerbescheid da ist, bleibt einem nicht viel Zeit, die Steuerschuld zu begleichen. Was aber noch dazu kommt, ist die neue Vorauszahlung: Das Finanzamt UND die Krankenkasse gehen nämlich nun davon aus, dass man jedes Jahr solche Gewinne macht. So steigt beispielsweise die monatliche Krankenkasse von 377 auf 630 Euro. Und die Vorauszahlung für die Einkommensteuer steigt mal eben von 490 Euro auf 1.140 Euro pro Quartal. Eine monatliche Mehrbelastung von 470 Euro. Da kommt der ein oder andere auch ohne Sauna ins Schwitzen.
Von den 20.000 Euro Gewinn musste ich also schon mal direkt 11.100 Euro wieder abgeben! Ich kenne nicht nur eine Person, die das nicht auf’m Zettel gehabt hat, horrende Gewinne in 2017 machte, Wohnungen und Autos kaufte und nun – aufgrund dieser Thematik – Pleite ist.
Um dieser Unwissenheit vorzubeugen, gibt es hier einen gut strukturierten (allerdings auch kostenpflichtigen) Online-Kurs von einem Steuerberater (der entsprechend auch beraten darf – im Gegensatz zu den meisten YouTubern): Online-Kurs „Die Bitcoin-Steuererklärung“ >>
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